Wann und wie werden Implantate gesetzt
Das Setzen eines Zahnimplantates ist in verschieden Fällen möglich und empfehlenswert. Da es sich bei Implantaten um prothetische Hilfselemente handelt, können sie sowohl zum Ersatz einzelner Zähne angewendet werden, wie auch zur Versorgung vollständig zahnloser Kiefer.
Wichtig vor Beginn der Behandlung ist, dass alle eventuell bestehenden Entzündungen an Zähnen und Zahnfleisch vorab behandelt wurden. Gegebenenfalls muss auch zunächst ein Knochenaufbau erfolgen, wenn der Kieferknochen des Patienten nicht ausreicht, darin ein Implantat zu befestigen. Dieser Behandlungsschritt ist jedoch mit dem Setzen des Implantates kombinierbar und erfordert nicht zwingend einen gesonderten Arzttermin.
Mitunter müssen zuvor noch geschädigte Zähne entfernt werden. Bei vorheriger Zahnentfernung wird zwischen der Sofort- und Spätimplantation unterschieden. Je nach Beschaffenheit der Knochenstruktur sollte nach der Zahnentfernung eine Heilungszeit abgewartet werden, in der sich der Kieferknochen regeneriert. Grundsätzlich spricht aber nichts gegen eine sofortige Implantation nach einer Zahnentfernung.
Beim Setzen des Implantates kann der Patient lediglich mit einer örtlichen Betäubung schmerzfrei gestellt werden. Das es sich hierbei um eine Standardoperation für den behandelnden Arzt handelt, genügt diese Vorgehensweise im Normalfall. Bei der örtlichen Betäubung wird das ganze Gebiet, in dem Implantate gesetzt werden sollen, betäubt. Das Aushalten von Schmerzen während der Operation ist somit unnötig, sollte die Betäubung während der Behandlung nachlassen kann jederzeit nachgespritzt werden. Schmerzen erschweren die Behandlung für Patienten und Zahnarzt, diese können dank punktgenauer Betäubung verhindert werden. Ob eine Vollnarkose erfolgt, ist vom Patientenwunsch (z.B. bei Angstpatienten) abhängig, dessen körperlicher Verfassung und der Empfehlung des Arztes. Vollnarkosen können weitere Risiken mit sich bringen, worüber der Patient vorab vom behandelnden Narkosearzt aufzuklären ist.
Beim Einsetzen der Implantate öffnet der behandelnde Arzt die Schleimhaut am Kieferknochen mit einem kleinen Schnitt und legt so den Knochen frei für die Bohrung des Implantatbettes. Hier hinein wird das schraubenartige Implantat eingedreht und die Schleimhaut anschließend wieder zugenäht.
Nach einer Heilungsphase von mindestens 3 Monaten, in der sich das Implantat fest mit dem Kieferknochen verbindet kann der Aufbau, also der sichtbare prothetische Teil des neuen Zahnes, der Brücke oder der Kieferprothese erfolgen. Für diese Übergangszeit wird der Patient mit einem provisorischen Zahnersatz versorgt.